Die Power Platform CLI (Command Line Interface) ist das zentrale Werkzeug für alle, die mehr aus der Power Platform herausholen wollen. Statt sich ausschließlich durch die grafische Oberfläche von Power Apps, Power Automate oder Dataverse zu klicken, ermöglicht dir die CLI einen strukturierten, skriptbasierten und damit deutlich effizienteren Workflow.
Jeder Befehl beginnt mit pac und ist Teil einer der vielen Funktionsgruppen, die die CLI anbietet. Diese Gliederung macht es einfach, bestimmte Aufgaben gezielt und wiederholbar durchzuführen.
Mit pac auth verwaltest du deine Anmeldeinformationen. Du kannst mehrere Authentifizierungsprofile anlegen, zwischen ihnen wechseln, sie anzeigen und bei Bedarf auch löschen. Gerade bei der Arbeit mit mehreren Kunden, Mandanten oder Umgebungen ist das unverzichtbar.
pac env hilft dir dabei, die aktive Umgebung zu setzen. Ob Entwicklungs-, Test- oder Produktionsinstanz – du kannst jederzeit prüfen, mit welcher Umgebung du verbunden bist, und bei Bedarf direkt umschalten. Das ist besonders nützlich für CI/CD-Prozesse oder wenn du parallel an mehreren Projekten arbeitest.
Richtig spannend wird es mit pac canvas. Hier kannst du Canvas-Apps nicht nur herunterladen und lokal speichern, sondern sie auch entpacken, im Quellcode bearbeiten (Power Fx, YAML, JSON), versionieren und danach wieder zurück in eine .msapp-Datei packen. Das öffnet die Tür zu echten DevOps-Prozessen für Low-Code-Anwendungen.
Zusätzlich stehen dir Befehle für Solutions, Custom Connectors und PCF-Komponenten zur Verfügung. Damit kannst du nahezu alle Aspekte einer Power Platform-Lösung direkt aus dem Terminal heraus steuern. Du automatisierst Build-Prozesse, verwaltest Deployments oder entwickelst eigene Komponenten.
Die CLI läuft plattformübergreifend (Windows, macOS, Linux) und kann über das .NET CLI Tool, MSI-Installer oder direkt in VS Code installiert werden. Dadurch integrierst du sie nahtlos in deine bestehende Entwicklungsumgebung.
Ob als Einsteiger oder erfahrener Entwickler: Die Power Platform CLI macht deine Arbeit transparenter, reproduzierbarer und effizienter. Sie ist der nächste logische Schritt für alle, die Low-Code ernsthaft entwickeln wollen.
pac canvas
Wenn du Power Apps nicht nur klicken, sondern auch entwickeln willst, dann führt kein Weg an der Power Platform CLI vorbei – und ganz besonders nicht an pac canvas
. Dieses Modul innerhalb des CLI ist dein Zugang zur Welt der Canvas-Apps im Codeformat.
Mit pac canvas
kannst du:
- bestehende Canvas-Apps herunterladen – als
.msapp
oder direkt im Quellcode - deine App entpacken und als YAML/Power Fx Dateien versionieren
- Quellcode mit Git, VS Code oder CI/CD-Tools bearbeiten
- die App nach Änderungen wieder in
.msapp
umwandeln - neue Canvas-Apps aus einem Custom Connector (OpenAPI) generieren
Damit wird aus der reinen Low-Code-Oberfläche ein vollwertiger Entwicklungsworkflow – perfekt für Teams, die strukturiert, reproduzierbar und effizient mit Power Apps arbeiten wollen. Ob schnelle Prototypen oder produktive Business-Apps: pac canvas
gibt dir endlich die Kontrolle, die du als Entwickler brauchst.
create
Wenn du wie ich regelmäßig APIs baust und diese in Canvas-Apps einbinden willst, dann kennst du sicher den Aufwand: App erstellen, Screens bauen, Formulare manuell konfigurieren, Datenquellen einbinden – und das Ganze am besten mehrfach. Genau hier wird das Power Platform CLI richtig spannend. Mit dem Befehl pac canvas create kannst du dir eine Menge Arbeit sparen – insbesondere mit der Option –connector-display-name.
Mit pac canvas create erzeugst du eine Canvas-App (.msapp-Datei) auf Basis eines Custom Connectors. Die Besonderheit: Du brauchst nicht mal die GUID – der Anzeigename des Connectors reicht. Das Tool erkennt die zugehörige OpenAPI-Definition und baut daraus eine App mit fertigen Screens, die direkt mit deinem API-Endpunkt sprechen. Nach wenigen Sekunden liegt die App als Datei vor, bereit für den Import ins Studio.
Ganz ohne Vorbereitung funktioniert’s nicht. Hier ein paar Dinge, die du vorher sicherstellen solltest:
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Dein Custom Connector muss Teil einer Solution sein. Nur dann findet ihn das CLI.
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Du kannst nur GET- und POST-Methoden verwenden. Andere Methoden ignoriert das Tool.
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Nach dem Import in Power Apps Studio musst du den Connector manuell hinzufügen. Die Verbindung wird nicht automatisch mitgeliefert.
Klar, das Ganze ist kein Allheilmittel. Aktuell gibt es ein paar technische Grenzen:
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Arrays mit verschachtelten Objekten gehen nur bis Tiefe 20.
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Binary und File als Datentypen werden nicht unterstützt.
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Nur einfache Datentypen und grundlegende Strukturen werden abgebildet.
Das CLI zeigt dir aber Warnungen, wenn etwas nicht verarbeitet werden konnte – sehr hilfreich für die Fehlersuche.
Stell dir vor, du willst schnell einen Prototypen bauen. Du hast deine API definiert, den Connector gebaut – und mit einem Befehl steht die App. Du bekommst nicht nur Screens, sondern auch automatisch generierten Power Fx-Code, der direkt mit deinem Connector kommuniziert. Das spart dir unzählige Klicks im Studio und macht iterative Entwicklung wesentlich schneller. Gerade in Teams, wo mehrere Leute an App und API arbeiten, hilft das enorm.
Wenn du regelmäßig mit Custom Connectors arbeitest und nicht alles manuell im Power Apps Studio bauen willst, dann ist pac canvas create –connector-display-name genau dein Ding. Du bekommst eine solide Basis-App mit funktionierenden Screens und kannst direkt loslegen.
PAC CLI |
pac canvas create --msapp HelloWorld.msapp --connector-display-name "CustomAzureDevOps"
download
Du willst deine Canvas-App lokal speichern oder im Quellcode bearbeiten? Dann ist pac canvas download genau dein Werkzeug. Mit diesem CLI-Befehl holst du dir eine App aus deiner Umgebung als .msapp-Datei oder direkt entpackt als lesbaren Quellcode, anstatt sie manuell herunterzuladen.

Mit pac canvas download hast du volle Kontrolle über deine Canvas-App. Ob für Backups, Versionierung oder Deployment: Einfach laden, optional entpacken – fertig. Ein Muss für alle, die Power Apps professionell entwickeln.
Mit dem folgenden Befehl lädst du die App als Datei herunter. Wenn du direkt mit dem Quellcode arbeiten willst. Dann bekommst du die App entpackt in YAML, JSON und Power Fx – perfekt für Versionierung.
PAC CLI |
pac canvas download --name AppThemeMaker --extract-to-directory "C:\Users\UserName\Downloads\AppThemeMaker"
unpack .msapp file
PAC CLI |
pac canvas unpack --msapp "C:\Users\UserName\Downloads\baseComponentLibrary.msapp" --sources "C:\Users\UserName\Downloads\baseComponentLibrary"

pack .msapp file
PAC CLI |
pac canvas pack --sources "C:\Users\UserName\Downloads\baseComponentLibrary" --msapp "C:\Users\UserName\Downloads\pack\baseComponentLibrary.msapp"
pac env
Wenn du mit der Power Platform CLI arbeitest, wirst du früher oder später mehrere Umgebungen brauchen. Sei es für Entwicklung, Test oder Produktion. Genau hier kommt pac env ins Spiel. Mit diesem Befehl steuerst du, in welcher Dataverse-Umgebung du dich gerade bewegst.
Früher hieß der Befehl pac org, seit Version 1.32 wurde er durch pac env ersetzt – also nicht wundern, falls du in alten Skripten noch org findest.
Gerade wenn du mit mehreren Projekten arbeitest oder CI/CD einsetzt, ist es wichtig, genau zu wissen, welche Umgebung aktiv ist. pac env gibt dir dafür die nötige Kontrolle direkt im Terminal. Ein Muss für alle, die professionell mit Power Platform entwickeln.
who
Wenn du mit der Power Platform CLI arbeitest, ist es wichtig zu wissen, mit welchem Konto du gerade verbunden bist. Genau das zeigt dir pac auth who an. Der Befehl liefert dir alle relevanten Informationen zu deinem aktiven Authentifizierungsprofil.
Mit diesem Befehl kannst du schnell prüfen, ob du gerade im richtigen Kontext arbeitest. Gerade wenn du zwischen mehreren Kunden, Projekten oder Umgebungen wechselst, ist das extrem hilfreich. Die Ausgabe hilft dir dabei, Fehler zu vermeiden, denn alle nachfolgenden Befehle im CLI beziehen sich auf dieses aktive Profil. Deshalb: lieber einmal zu viel checken als versehentlich in der falschen Umgebung arbeiten.
PAC CLI |
pac env who
list
Wenn du mit mehreren Power Platform Umgebungen oder Konten arbeitest, verlierst du schnell den Überblick. Genau hier hilft dir pac auth list. Mit diesem Befehl listest du alle gespeicherten Authentifizierungsprofile auf, die du im CLI konfiguriert hast. Das ist besonders hilfreich, wenn du zwischen mehreren Projekten oder Kunden wechselst oder gezielt wissen willst, welche Verbindung gerade aktiv ist. In Kombination mit pac auth select kannst du dann direkt ein anderes Profil auswählen.
PAC CLI |
pac env list
select
PAC CLI |
pac env select --environment "https://orga1aecd5kg.crm16.dynamics.com/"